Geschichte
Die Fischfarm „Gosławice” wurde 1967 gegründet. Die in der Nähe von Kraftwerken in Konin und in Pątnów gelegene Farm sollte das erwärmte Wasser aus dem Kraftwerkkühlsystem für die Karpfenzucht nutzen. In einer großen Brutanlage wurde die künstliche Reproduktion von Karpfen, Graskarpfen, Silberkarpfen und Marmorkarpfen erfolgreich angefangen. Die daraus resultierende Brut wurde an eine Reihe von Fischfarmen in Polen verkauft. In den kleinen Teichen mit erwärmtem Wasser, in der Nähe der Brutanlage, wurde die Aufzucht der Brut der oben genannten Fischarten geführt. Dabei wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, d.h. bis zu 1,5 Millionen Stück pro Hektar. Die gezüchtete Brut wurde sowohl an Großbetriebe als auch kleine Einzelzüchter aus ganz Polen verkauft.
Um die Kühlfläche für das warmes Kraftwerkwasser zu erhöhen wurden in den 70er Jahren zwei Teichkomplexe mit einer Gesamtfläche von 330 Hektar einrichtet, wo die Zucht von Speisefischen (Karpfen, Graskarpfen, Silberkarpfen) anfing. Dank dem Einsatz der innovativen Technologie, d.h. der Überwinterung des Fischbrutmaterials in Käfigen in dem warmen Kraftwerkskanal, wurden die Teiche mit dem Material von sehr guter Qualität aufgestockt. Dank Anwendung von wertvollem Bio-Futter und Aufzucht in Mischkultur, konnte die Produktion von 2000 kg/ha erreicht werden.
In den 90er Jahren wurde begonnen, nach neuen Fischarten zu suchen, die in Gewässern mit hoher Thermik gezüchtet werden könnten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem freien Markt zu erhöhen. Es wurde versucht, Felchen, Zander, Tilapia, Löffelstör, europäischen Wels und Stör zu züchten. Die letzten Fischarten, d.h. der sibirische und russische Stör und Wels, haben sich besonders gut an die Bedingungen der Farm angepasst und bilden heute die Grundlage der Produktion. Die Fischfarm „Gosławice” ist derzeit einer der größten Produzenten dieser Fischarten in Europa.
Im Jahr 2001 wurde der Betrieb privatisiert und seitdem in Form einer Mitarbeitergesellschaft geführt. Die Fischzucht erfolgt auf 2.000 Hektar von Seen und 500 Hektar von Teichen.
Die Farm hat die am Anfang dieses Jahrhunderts herrschende Mode und damit verbundene Nachfrage an Zierfischen für kleine Hausteiche genutzt. Es wurden farbigen Karauschen und Koi-Karpfen erfolgreich gezüchtet und verkauft, so dass die Firma zu einem der größten Produzenten der Zierfische in Polen wurde. Wegen der Gefahr, das der KHV-Virus an Zuchtfische von Koi-Karpfen übertragen wird, wurde jedoch auf die Zucht von Zierfischen verzichtet.
Im Jahr 2012 wurde die Fischfarm „Gosławice” zum Merheitsaktionär an der Fischfarm „Olsztyn II“ in Ruś (Wojewodschaft Ermland und Masuren). Die Farm in Ruś verfügt über zwei Forellenzuchtanlagen, die auch Störzucht ermöglichen, und rund 200 Hektar Karpfenteiche. Darüber hinaus besitzt die Farm in Ruś eine Fischverarbeitungsanlage, die modernisiert und mit einer modernen Produktionslinie für die Kaviarerzeugung ausgestattet wurde. Dadurch wurde es möglich, dass bereits ab 2014 auf den Märkten und Gourmettischen auf der ganzen Welt ausgezeichneter schwarzer Kaviar vom Stör aus Gosławice vorhanden wird.